Heute wollen wir mal endlich unseren Camper vorstellen: Jucy Chaser. Er ist erstmal grell, grün, cool und klein.

  
Aber wir wollen mal etwas genauer hinschauen und die Vor- und Nachteile des grünen Gefährts aufzeigen. 

Es handelt sich um einen Toyota Hiache der mit einem Alcovenaufbau vergrößert wurde. In der vorderen Sitzreihe ist rechts der Fahrersitz (es ist ja Linksverkehr), links der Beifahrer und dazwischen trohnt Olivia in ihrem Kindersitz. Es ist also eine durchgehende Sitzbank wobei die Mitte etwas hoch geht und wegen der davor befindlichen Armaturen und Schaltung keinem Erwachsenen einen ordentlichen Sitzplatz bieten würde. Wir sind ja schließlich auch ganz ordentlich unterwegs, bisher 5.000 km!

Anfangs waren wir mit dem Kindersitz an sich nicht zufrieden. Zu aufrecht saß Olivia dort drin. Schlafen war mehr als schwierig. Aber nachdem wir die Neigung des Autositzes etwas nach hinten verändert haben und Olivia auch etwas größer geworden ist, passt es nun recht gut.

  
Der Wagen hat nur die drei Sitze vorne. Hinten gibt es im Tagmodus nur eine Eckbank die aber zum Mitfahren nicht erlaubt ist. Den Umbau zum Tagmodus haben wir lediglich zwei mal gemacht, als uns ganz am Anfang mal der Regen nach drinnen gezwungen hat. Ansonsten lassen wir eigentlich immer die Schlaffläche unten als Wickel-,Spiel-, Aufenthalts- und Schlafebene. Zwischen Seiten-Schiebetür und Bett ist noch der Kühlschrank der wunderbar funktioniert und auch das Eisfach hilft, die selbstgemachte Babynahrung einzufrieren. Neben dem Kühlschrank befindet sich noch die Schalterleiste, Licht (6 LED Lampen einzeln steuerbar – auch eine draußen und eine im Bad), Kühlschrank der natürlich immer läuft, Wasserpumpe für die Spüle und Dusche und ACC für Radio, TV, DVD und vor allem USB Anschluss um die Smartphones zu laden.

  
Unter der Schlaffläche steht noch Monikas und Olivias Tasche an die man von der Seite aus ran kommt. Außerdem noch die Schuhe. Und es gibt Nicholas drei Staufächer, eins mit Olivias Wintersachen, eins als Vorrat für Windeln, Taschentücher usw. und ein großes für den Indoor-Tisch, die Trage, überflüssiges Bettzeug, Putzsachen usw.

Hinter der unteren Schlafebene ist dann die Küche auf einer Seite und das Bad auf der anderen. Erreichbar ist der Bereich von vorne, oder auch durch das Öffnen der Heckklappe von hinten.
Die Küche besteht aus einer Spüle mit normalem Hahn und einem eingebauten zweiflammigen Gasherd. Darunter befinden sich Schränke und darüber Netze, praktisch als Hängeschrank.

Das Bad haben wir genommen, da wir mit Olivia gerne diesen Komfort haben wollten. Genutzt haben wir es aber bisher lediglich als Lagerraum für Campingstühle, Tisch, Trinkwasser, Essensvorräte, Schuhe und Spielzeug. Trotzdem hat es noch einen weiteren Vorteil. Auch wenn wir stets Plätze mit Toilette zum Übernachten suchen, darf man vielerorts nur stehen wenn man Self Contained ist, also bis zu vier Tage mit eigener Toilette und Dusche klar kommt. Wir mögen nur nicht am Morgen die Chemietoilette sauber machen, trotzdem ist Es gut zu wissen beides zu haben wenn man es doch mal braucht. Die Toilette ist übrigens ein ganz normales Klo wie wir es kennen. Und auch die Dusche ist heiß und gut!

Die Hälfte der unteren Schlafebene wird durch eine obere Schlafebene überlappt. Diese geht dann aber noch über die Fahrgastkabine hinaus und hat am Ende ein Panorama-Sternenfenster. Dafür ist diese Ebene nur rund 65cm hoch. Also reinklettern und schlafen. Dort lagern noch unsere Regensachen, Philipps Tasche und alles was am Tag auf der unteren Fläche stört.

Dann haben wir noch einen TV mit DVD den wir aber noch nie benutzt haben. Eine Soundanlage die echo gut ist und ein paar Netzte an den Wänden als Stauraum. 

Insgesamt ist es eng! Wir hatten aber bisher so viel Glück mit dem Wetter, dass wir fast immer alles draußen gemacht haben. Hätte es mal zwei Wochen geregnet, wäre es schon sehr eng gewesen. Es fehlt einfach eine Sitzecke und Raum zum Spielen für Olivia. Aber den hat sie ja meist draußen. Drinnen ist es schwierig da sie hinten zur Küche und an der Seite zur Tür hin von der großen Fläche runter fallen kann. Also muss man immer dabei sein!

Wir haben ein Netz gekauft, was wir vor die obere Ebene machen können. So kann man sie am Abend nach oben legen und sich unten aufhalten. 

Etwas mehr Stauraum wäre auch schön, Gepäck für drei Monate in einem vier Klimazonen-Land muss irgendwo hin! Der Buggy fährt in der Küche mit und wire am Camping vorne auf den Beifahrersitz gepackt. Umräumen ist tägliches Programm. Und Ordnung halten oft nicht leicht, zu viele Sachen auf engstem Raum. 

Der Toyota hat leider einen schwachen Motor. Die Berge sind wir zwar alle hoch gekommen aber etwas mehr PS hätten uns nicht dabei zum Hindernis für andere Reisende werden lassen. Dass der Wagen Automatik hat ist hingegen angenehm, sonst würde man sich hier in den Hansen Bergen einen Wolf schalten. Nicht so angenehm sind die Tankstellenbesuche. Zu oft heißt es links raus fahren und tanken. 11-14 Liter Verbrauch und kein Diesel bei Preisen um 1,40 € sind bei den vielen Kilometern schmerzhaft. 

Gut hingegen ist der Service von unserem Anbieter Jucy. Zwei mal hatten wir eine Kleinigkeit (Luftblase im Wassertank und Sicherung der Pumpe) und beide Male hat man uns prompt geholfen. Außerdem wurde in Wellington zwischendrin ein Check gemacht, was bei der langen Mietdauer auch Vertrauen erweckte. 

Andere Reisende hatten nicht so viel Glück, unser kleiner Grüner war fast neu, andere sind schon 250.000 km unterwegs gewesen und dementsprechend ist dann auch der Zustand. Da können wir aber nicht klagen.

Fazit: klein aber fein! Man kann es so machen, evtl. würden wir aber nochmal ein paar (tausend) Euro mehr zahlen und ein richtiges Wohnmobil nehmen wenn wir die gleiche Reise wiederholen würden.

In Noten:

Style Faktor 1+

Fahrbarkeit 2-

Ausstattung 2

Zustand 1

Aufteilung 1-

Platzangebot 4

Gesamt 2